Das Schulmuseum in Bremen befindet sich in einem der wenigen, noch existierenden Jugendstilhäusern der Stadt. Die meisten anderen wurden im Zuge des zweiten Weltkriegs zerstört. Deshalb steht das alte Schulhaus von 1903 unter Denkmalschutz. Die „Schule Auf der Hohwisch“ beherbergt auch heute noch neben dem Museum, eine reguläre Schule. Außerdem einige andere Instanzen. Das Museum befindet sich erst seit 1983 im Haus. 1996 wurde unter dem Schulhof bei Bauarbeiten ein 55 Jahre alter Erdbunker, aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt. In Teilen der Bunkeranlage werden vom Schulmuseum einige Themen dazu behandelt.
Das Museum behandelt die Geschichte des Schulwesens in Bremen und beherbergt Exponate aus 150 Jahren Schulgeschichte. Viele der Ausstellungsstücke haben jedoch überregionalen Charakter und sind deshalb auch über die Stadt hinaus bedeutsam. Hierbei wird nicht nur der Schulalltag von Lehrern und Schülern berücksichtigt, sondern auch das Kinderleben im Wandel der Zeiten. Nach eigenen Aussagen beherbergt das Schulmuseum die umfangreiche Lehrmittelausstattung Bremer Volksschulen um das Jahr 1900. Sammlung und Themen reichen aber noch weiter. So wird das Schulwesen um 1800, zwischen 1920-1933, sowie 1933-1945 und der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart dokumentiert. Insgesamt umfasst die Sammlung ≈ 30.000 Objekte. Dazu kommt eine Präsenzbibliothek, ein Fotoarchiv und eine Schriftgutsammlung. Über alle Bereiche wird im Rahmen der Museumspädagogik online informiert. Zu Gegenwärtigen und Vergangenen Ausstellungen erschienen einige Bücher, Kataloge, Videodokumentationen von Zeitzeugen. Der Museumsladen bietet dazu einige nette Andenken wie Schulutensilien, landestypische Süßigkeiten und historisches Spielzeug.
Mehrwert für Besucher
Die Museumspädagogik des Hauses geht über ein normales Maß hinaus. Was wohl am Themenschwerpunkt Schule liegen mag. Die Einrichtung sucht bei der Vermittlung von Inhalten, die Nähe der Reformpädagogik der 1920er und frühen 30er Jahre. Die Versuchsschulen in Bremen zielten damals auf aktives Erkunden und Gestalten ab. Der Unterricht in solchen Schulen sollte keine Doktrin sein und nicht so trocken und schnell vergessen, wie heutzutage. Für den Besuch im Schulmuseum bedeutet dies, Gruppen können sich nach vorheriger Absprache aus verschiedenen „Bausteinen“ ein eigenes Programm für den Besuch zusammenstellen. Dabei berücksichtigt das Haus Alter, Themenschwerpunkte, Fähigkeiten und Interessen der Besuchergruppen. Auch der Schwierigkeitsgrad ist variabel, sodass Grundschulklassen, Sonderschüler und Gymnasiasten gleichermaßen die verschiedenen Angebote wahrnehmen können. Zum Angebot gehört außerdem, den Besuchstag im Rahmen einer Lehrerberatung zu Planen.
Online Angebot
Darüber hinaus wurde auf die Onlinepräsenz und deren Möglichkeiten bereits verwiesen. Hier findet der Interessierte unter der Rubrik „Bremer Schulgeschichte“, in Unterkategorien eine Übersicht zu jeder Epoche, sowie anklickbare Bilder mit weiterführenden Texten zu den angezeigten Sachverhalten.