«Turandot» markiert Saisonauftakt im Großen Haus
Mit Giacomo Puccinis Meisterwerk „Turandot“ startet das Musiktheater am 14. September in die neue Spielzeit im Großen Haus des Stadttheaters. Unter der Leitung des Regisseurs Philipp Westerbarkei und des Kostümbildners Tassilo Tesche, die bereits vor zwei Jahren mit ihrer „Macbeth“-Produktion große Erfolge feierten, nimmt die Inszenierung die Zuschauer mit auf eine Reise in die 1920er Jahre, gestaltet im Art-déco-Stil.
Ein Fluch der Vergangenheit bestimmt das Schicksal
Turandot, die durch eine tragische Familiengeschichte geprägt ist, hat geschworen, sich nie einem Mann zu unterwerfen. Bewerber um ihre Hand müssen drei Rätsel lösen – und das Scheitern bedeutet den Tod. Dieses gnadenlose System führt zu einer Gesellschaft, die durch Angst, Gewalt und Tod zusammengehalten wird.
Eine opulente Produktion mit tiefem Einblick
„Turandot“, Puccinis unvollendetes letztes Werk, bricht mit dem Realismus seiner früheren Opern und wendet sich größeren, mythischeren Themen zu. Westerbarkei platziert das Stück in der Zeit seiner Entstehung, 1926, zeigt aber nicht nur das glitzernde Bild der „Goldenen Zwanziger“, sondern auch die Schattenseiten dieser Ära: politische Unruhen, hohe Kriminalitätsraten und die Umwälzungen im Geschlechterverhältnis nach dem Ersten Weltkrieg.
Die Inszenierung beleuchtet insbesondere die weibliche Perspektive, mit Turandot im Zentrum der Erzählung. Es geht um die Frage, ob Turandot den Mann besiegen muss, um inneren Frieden zu finden, oder ob ihre Niederlage unvermeidlich ist. Westerbarkeis Inszenierung ermöglicht es den Zuschauern, hinter die Fassade der eisernen Prinzessin zu blicken und das Psychogramm einer zweifelnden Frau zu erkunden.
Musik und Message vereint
Mit diesem kulturellen Highlight setzt das Musiktheater nicht nur künstlerische Akzente, sondern regt auch zum Nachdenken über aktuelle soziale Fragen und die Rolle der Frau in der Gesellschaft an. Der Generalmusikdirektor Marc Niemann beschreibt das Werk als „Überwältigungskunst“, die den Zuschauer sowohl musikalisch als auch emotional tief berührt.
Die „Turandot“-Premiere verspricht somit nicht nur einen opulenten Abend voller musikalischer und visueller Pracht, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit zeitlosen menschlichen Themen.
Text basiert auf einer Pressemitteilung von: Stadttheater Bremerhaven