Bremer Freimarkt
Das größte Volksfest des Nordens ist unbestritten an den letzten drei Wochenenden im Oktober der Freimarkt in Bremen auf der Bürgerweide. Seit fast 1000 Jahren findet dieses Volksfest alljährlich statt.
Den Ursprung nahm die heutige Kirmes 1035 mit einem Markt von Wandersleuten und Händlern, die nach der Ernte im Herbst ihre Waren anboten. Nach und nach gesellte sich viel fahrendes Volk dazu mit Wahrsagern und Gauklern. Ohne die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten nutzten die Bremer Bürger den Markt, um Neuigkeiten und Erzählungen aus der fernen Welt zu erfahren. Reisende aus Afrika berichteten von ihren Erlebnissen, einige brachten exotische Tiere mit und führten sie vor.
So entwickelte sich der ursprüngliche Handelsplatz zu einem Jahrmarkt von Vergnügungen und zirzensischen Vorstellungen, mit Wild-West-Shows und Tierdressuren, mit wilden Bären, Dromedaren und Löwen in ihren Käfigen.
Wenn es heute heißt „Ischa Freimaak“ so erwartet die Besucher eine hoch-technisierte Kirmes mit modernsten Fahrgeschäften auf 100.000 Quadratmetern Fläche, mit Buden und Zelten.
Die Eröffnung des Freimarktes findet traditionell in einem der größeren Festzelte statt. Ein prachtvolles Höhenfeuerwerk erleuchtet zur Eröffnung den abendlichen Himmel Bremens.
Am Samstag des zweiten Freimarktwochenendes findet der große Freimarktsumzug statt, der durch die Straßen Bremens führt. Zum Abschluss des Freimarktes findet am letzten Veranstaltungstag schließlich die Freimarktsbeerdigung statt, bei der der Freimarkt „zu Grabe getragen wird“.
Niemand wird bei dem Spektakel vergessen. Da gibt es einen Seniorennachmittag im Festzelt, einen Tag für behinderte Menschen und eine Oldie-Night.
Der Ursprung des Marktes ist aber auch nicht vergessen. Zwischen Rathaus und Liebfrauenkirche ist in den alten Gassen ein historischer Markt aufgebaut und der Besucher kann Schmiede am offenen Feuer und Glasbläser bestaunen. Auch die Gaukler und Sänger kommen hier her und berichten, wie alles einmal angefangen hat. Direkt gegenüber findet man den „Kleinen Freimarkt“, traditionell mit einem Nostalgieriesenrad und einem Etagenkarussell.